„Padrone Ring“ soll Maus und Touchpad ablösen


Artikel verfasst von

Maike

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Quelle Image:   Unbekannt

 

An der Techmesse CES im Januar feiert eine spannende Schweizer Innovation Weltpremiere. Der Padrone-Ring macht die Hand zur Maus. BLICK hat sich die Innovation aus Zug angeschaut.

Marc Speck (42) hat eine Vision: «Unser Ring wird zum wichtigsten Tool im Büro der Zukunft», glaubt der CEO des Start-ups Padrone aus Zug. Denn in ein paar Jahren sitzen wir nicht mehr vor Bildschirmen, sondern haben Augmented-Reality-Brillen auf.

Um nun auf virtuellen Screens navigieren zu können, nutzt man die eigenen Hände, die von Sensoren präzis vermessen werden müssen – bis hin zur kleinsten Fingerbewegung. «Ein digitaler Ring ist dafür ideal und man trägt ihn gerne auch über lange Zeit», sagt der Schweizer Unternehmer.

Den ersten Schritt auf dem Weg in diese Zukunft geht Padrone seit Montag. Dann startete auf Indiegogo ein Crowdfunding für den ersten Ring. Für 199 Franken kann man ihn vorbestellen.

Im Prinzip ist die Finanzierung durch die User in diesem Fall eine Art Vorverkauf. Denn der Ring ist schon praktisch fertig, an der weltgrössten Techmesse CES in Las Vegas im Januar wird er das erste Mal der Öffentlichkeit gezeigt. BLICK konnte ihn bereits schon einmal anschauen.

 





Der Zeigefinger ersetzt die Maus

Der Padrone Ring in der ersten Version ist ein Ersatz für die Maus. Man zieht den mit acht Gramm erstaunlich leichten, aus Kunststoff gegossenen Ring über den Zeigfinger. Mit diesem macht man nun auch alle Mausgesten. Man fährt mit dem Finger auf dem Tisch hoch und runter, tippt oder kann mit Daumen und Zeigefinger einen Zangengriff machen, um ein Objekt zu packen.

Der Computer oder der Laptop merkt nichts davon, dass da ein Ring mit Kamera und Sensoren diese Gesten aufzeichnet. Für Windows oder MacOS ist das einfach eine Bluetooth-Maus. Sprich: man muss keine spezielle Software installieren und kann den Ring genauso schnell verbinden wie ein konventionelles Steuergerät.

 

Die Schweiz an der Techmesse CES

Erstmals ist die Schweiz an der weltgrössten Techmesse CES mit einem eigenen Messebereich vertreten. Der Auftritt soll die Schweiz als führenden Innovations- und Technologiestandort positionieren – attraktiv für internationale Investoren und ausländische Firmen. Organisiert wird der Swiss Pavilion von Präsenz Schweiz und Switzerland Global Enterprise, unterstützt von den Partnerorganisationen Innosuisse, Digitalswitzerland, Swissnex sowie regionalen Standortförderungen. Rund 50 Firmen, die meisten davon aus der Start-up-Szene, werden im Schweizer Pavilion im Eureka Park in Las Vegas präsent sein. In diesem Bereich der Consumer Electronics Show werden die Innovationen von morgen gezeigt.

Der Ring wurde übrigens nicht nur in der Schweiz entwickelt, sondern wird auch hier gefertigt. Der Akku hält einen Arbeitstag. Nach dem erfolgreichen Crowdfunding sollen die ersten Padrone Gadgets nächsten Sommer verschickt werden. Jeder Käufer erhält übrigens ein Ring Sizing Kit, mit dem er die passende Grösse für den persönlichen Ring auswählen kann.

 

Über vier Jahre hat das Schweizer Start-up am Gadget gearbeitet

«Wir sind nicht nur Entwickler, sondern auch Schmuckdesigner», sagt Marc Speck. So gibts auch schon zum Start mehrere personalisierte Spezialversionen. In Zukunft sind ganze Kollektionen möglich. 
Schwierig allerdings war nicht die Optik, sondern dass der Ring auch wirklich alles präzis erfasst. Dazu brauchte es Tausende Stunden im Trainingscenter, wo die Daten des Rings mit Aufzeichnungen von aussen abgeglichen wurden. Dank neuronalen Netzen und Machine Learning konnte so die Genauigkeit laufend erhöht werden.

«Seit 2014 arbeiten wir daran. Wir hatten zum Glück einen langen Atem und haben nie aufgegeben», erzählt Speck, der zusammen mit zwei Kollegen Padrone gegründet hat. Finanziert wurde das Start-up bislang privat. Speck hatte bereits vorher erfolgreich ein Start-up im Bereich Cloud-Services lanciert.





Der jetzt erhältliche Ring soll aber nur der Anfang sein. Neben mehr Design soll die Erfassung am Finger in Zukunft ein virtuelles Keyboard ermöglichen, etwa um auf dem Smartphone schneller tippen zu können. Und längerfristig soll der Ring ein fester Bestandteil in jedem AR-Büro sein.