Schon kurz nach dem Einschlafen durchlaufen wir die erste Tiefschlafphase: Das Gehirn schüttet besonders viel von dem Wachstumshormon Somatropin aus. Es stärkt die Knochenfestigkeit, erhöht die Leistungsfähigkeit, fördert die Wundheilung und repariert winzige Muskelverletzungen. Aktuelle Studien belegen, dass die Produktion von Abwehrzellen im Schlaf ihren höchsten Stand erreicht. Wir können uns also tatsächlich "gesundschlafen" – zum Beispiel wenn wir bei einer Erkältung einfach einen ganzen Tag im Bett liegen bleiben.
Auch den Schönheitsschlaf gibt es wirklich. Grund dafür ist das Wachstumshormon: Es sorgt nicht nur dafür, dass Kinder wachsen, sondern übernimmt auch im erwachsenen Körper wichtige Funktionen. Das Hormon repariert Zellschäden in der Haut und dem Gewebe. Es ist wichtig für das Kollagengerüst und sorgt für straffe Haut. Außerdem baut das Hormon Fett aus den Zellen ab. Wer zu wenig schläft, neigt auch deshalb zu Übergewicht.
Nur im Tiefschlaf kann das Gehirn neues Wissen abspeichern. Wenn wir eine Sprache lernen, pauken wir zwar am Tag Vokabeln – aber wir merken sie uns erst im Schlaf! Tagsüber parkt das Gehirn die Informationen in einem Zwischenspeicher. Im Schlaf ruft es die Daten nochmal ab und überträgt alles Wichtige in den Langzeitspeicher. Tests zeigen: Wer nach dem Lernen schäft, erinnert sich besonders gut an neu erworbenes Wissen.
Der Blutdruck wird im Schlaf heruntergefahren, das Herz schlägt langsamer. Wenn wir häufig aufwachen, steigt unser Blutdruck wieder an – vor allem, wenn wir in den wachen Phasen aufstehen. Länger anhaltende Schlafstörungen können so Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Guter Schlaf beugt auch Burn-out und Depressionen vor, weil im Schlaf ausgeschüttete Botenstoffe das Stresshormon Cortisol abbauen.
Durchschnittswerte: Teenager 9 -10, Erwachsene 7-8, über 70-Jährige 5 -6 Stunden. Wichtiger als die Schlafdauer ist aber seine Qualität, damit sich der Körper in der Tiefschlafphase ungestört regenerieren kann.