Pro & Contra: Ist die Sonne gesund oder schädlich?


Artikel verfasst von

Maike

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Quelle Image:  iStockphoto 

 

Die einen sind echte Sonnenanbeter, die anderen verbringen die Sommermonate konsequent im Schatten – oder drinnen, weil sie die Sonne fürchten? Ist das übertrieben oder vollkommen gerechtfertigt? Zwei FIT FOR FUN-Redakteure diskutieren.
 


 

Noble Blässe oder sonnenbräunte Haut? Stundenlang am Strand liegen oder lieber von Schatten zu Schatten huschen? Die Sonne – so wichtig sie für den Menschen auch ist, erhitzt nicht nur die Luft, sondern auch die Gemüter.

Die FIT FOR FUN-Autoren Sebastian Matinez und Manu Schmickler sind sich zum Beispiel absolut nicht einig, ob Sonne gesund oder schädlich ist. 
 

Pro: Sebastian freut sich über die Sonne

Ach, all den Weltuntergangspropheten und Dauerpessimisten, die pünktlich zum ersten Sonnenstrahl im Frühjahr in Deckung gehen, als würden sie mit einer Laserkanone beschossen werden, möchte ich fröhlich-laut entgegenschmettern: „O sole mio!“, gerne gefolgt von „Walking on Sunshine“, „Here Comes the Sun“ und dem „Sunshine Reggae“.

Natürlich habe ich mit südeuropäischer Herkunft den Vorteil, dass meine Haut ohnehin einen leicht dunklen Naturteint besitzt. Sonnenbrand kenne ich nicht aus eigenem Erleben.

Dafür den angenehmen Geruch der Haut nach einem langen Sommertag am Meer. Sonnenstudios? Davon habe ich in Deutschland der erste Mal gehört.





In meiner Kindheit gingen wir nie vor 17 Uhr – nach der Siesta – an den Strand. Da sahen wir immer deutsche Touristen, die so feuerrot leuchteten wie ihre VW Golf auf dem Campingplatz.

Es ist eben eine Frage des Timings. Wer braun werden will, braucht dafür nicht die Sonne im Zenit, sondern Zeit. „Poco a poco“, wie der Spanier sagt, „Stück für Stück“ bräunen, dann wird der Ton am schönsten.

Aber dass nun weiße Haut das neue Braun sein soll und Urlaubsfotos künstlich aufgehellt werden, damit man ja nicht „so ungesund“ aussieht. Was für ein Quatsch. Bald landen auch noch Karotten auf dem Index, da das in ihnen enthaltene Carotin ja die Pigmente stimuliert.

In einer medizinischen (deutschen) Studie fanden Teilnehmer Carotinoid-gefärbte Gesichter attraktiver als sonnengebräunte Haut. Asterix hatte recht: „Die spinnen, die Germanen.“
 

Contra: Manu erfreut sich an nobler Blässe

Burn, Baby, burn? Nicht mit mir! Da mag mich meine Familie noch so mitleidig bekopfschütteln, wenn ich wieder einmal mit langärmeligem Shirt und Jeans in brütender Hitze unterwegs bin.

Bei mir erkennt man die Jahreszeit nicht an der Hautfarbe, sondern an meiner Laune. Ich liebe den Frühling und den Sommer. Aber ich bin kein Sonnenfreund. Stundenlanges Strandliegen ist für mich eine Strafe.

Spätestens seitdem ich mal nach ein paar Wochen mit viel Arbeit und wenig Schlaf direkt nach der Ankunft am Urlaubsort im Sand eingeschlafen bin und Brandblasen am Bauch davongetragen habe, bleibe ich lieber ein Bleichgesicht.

Wer hat uns eigentlich eingeredet, dass Blässe gestresst wirken lässt, energielos und krank? Oft fragt man mich, ob denn mein Blut schon mal auf Eisenmangel untersucht wurde. Vor 300 Jahren hätte man wohl vermutet, dass es blau sei und aufgeregt bis devot einen Schirm über mich gespannt.

Wollte ich die fürsorgliche, aber nervige Frage umgehen, müsste ich wohl aufhören, das ganze Jahr über Lichtschutzfaktor-Creme aufzutragen und im Sommer zu 50+ zu greifen.

Selbst meine Familie glaubt mir auch nach etlichen wissenschaftlichen Studien nicht, dass vier Esslöffel Sonnenmilch genau die richtige Portion sind, um drei Stunden lang leicht bekleidet unter freiem Himmel zu verbringen. Und zwar jeden Draußen-Tag.





Denn Bräune ist kein Schutz, sondern die Selbstverteidigung des Körpers gegen die Strahlen: UV-A sorgt fürs Altern, UV-B für den Brand.

Vielleicht werde ich demnächst hysterisch brüllen: „Ich bin nicht blass! Ich bin karibiksandstrandfarben!“

Und sollte ich den irgendwann mal in natura zu Gesicht bekommen, dann setze ich mich unter die nächste Palme und nehme dort meine Vitamin D-Tablette genüsslich mit Wasser aus der Kokosnuss im Gedenken an Karl Lagerfeld, der ja sogar seine Haare weiß puderte.

 

Fazit unseres Experten

Dr. Stefan Duve, Dermatologe am Haut- und Laserzentrum: "Sonne ist absolut notwendig, ohne sie kann der Mensch nicht leben.

Aus dermatologischerSicht ist der Hauttyp entscheidend: Helle Typen (Typen 1 + 2) müssen mit Solarium und Sonne absolut vorsichtig sein. Sie riskieren im Alter eine geschädigte, faltenreiche und eventuell von Hautkrebs übersäte Haut.

Dunklere Typen können sich mehr erlauben. Ein dunklerer Hauttyp wird es gar nicht verhindern können, gebräunt durchs Leben zu gehen."