In den Niederlanden sind die Landwirte nach der Ankündigung der Regierung eines Plans zur Reduzierung der Stickstoffemissionen empört und demonstrieren weiterhin im ganzen Land.

Niederländische  protestieren seit dem 10. Juni gegen den Plan der Regierung, die Stickstoffemissionen in 131 Schlüsselgebieten, von denen die meisten in der Nähe von Naturschutzgebieten und Schutzgebieten liegen, um bis zu 70 % zu reduzieren. Dies könnte sie dazu zwingen, weniger Düngemittel zu verwenden und ihre Viehbestände zu reduzieren, was zum Verschwinden einiger Farmen führen könnte. Seit dieser Ankündigung steigt die Spannung bei den vielen Demonstrationen, die die verschiedenen Regionen der Niederlande durchziehen, weiter an, seit die niederländische Polizei zugegeben hat, in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli Warnschüsse in Richtung von Landwirten abgegeben zu haben, die ihre Wut zum Ausdruck gebracht haben. in Heerenveen , im Norden des Landes. Ihr zufolge versuchten „Traktorfahrer, mit Beamten und Polizeifahrzeugen zusammenzustoßen“. Keiner der Demonstranten wurde verletzt, aber ein Traktor wurde angefahren und drei Personen festgenommen. Eine Untersuchung dieser Schießereien sollte eingeleitet werden.

Einige Tage zuvor war eine weitere Demonstration vor dem Haus der für Stickstoffpolitik zuständigen Umweltministerin Christianne van der Wal entartet und hatte nach Angaben der belgischen Presse zur Festnahme von acht Personen geführt. Die Strafverfolgungsbehörden veröffentlichten auch Aufnahmen von Vorfällen in Kootwijkerbroek und Stroe, die zur Festnahme von zwei Verdächtigen führten. Landwirte haben in den vergangenen Tagen Straßen und Autobahnen, Verteilzentren und mehrere Supermärkte mit ihren Traktoren blockiert, was zu Engpässen in den Regalen geführt hat. Sie demonstrierten auch vor dem Parlament in Den Haag. Mit der Bewegung solidarische Fischer blockierten mehrere Häfen. Einige Bauern fordern die Menschen auf, darüber nachzudenken, was sie „ohne Bauern essen werden“.

Landwirtschaftsgewerkschaft LTO bereit, Gespräche aufzunehmen

Am vergangenen Wochenende ernannte die Regierung einen Vermittler, der die Diskussionen zwischen Bauernverbänden und Beamten führen soll, die Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung entwickeln. Dies ist Johan Remkes, den die landwirtschaftliche Mehrheitsgewerkschaft LTO als „ein Schwergewicht in der Verwaltung mit tiefem Wissen über die Probleme und offen für Gespräche mit ihm“ bezeichnet. Premierminister Mark Rutte schloss jedoch Verhandlungen mit den für die umfassenden Proteste verantwortlichen Bauern aus. Laut LTO gibt es in den Niederlanden fast 54.000 landwirtschaftliche Betriebe mit Exporten im Gesamtwert von 94,5 Milliarden Euro im Jahr 2019.