Neuer Rekord: 25 Prozent mehr Minderjährige bei der Bundeswehr trotz UN-Kinderrechtskonvention


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Im Jahr 2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland eingestellt. Seither kämpft die Bundeswehr gegen das Nachwuchsproblem mit kostspieligen Werbekampagnen in den sozialen Netzwerken und an Schulen. Die Verteidigungsministerin von der Leyen setzt auch auf ein familienfreundlicheres Image der Bundeswehr. 

Die verstärkte Rekrutierung Minderjähriger stößt auf Kritik bei Menschenrechtsorganisationen und Politikern.

Die Verteidigungsexpertin von den Linken, Katrin Kunert:

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat offenbar keine Skrupel, die Nachwuchsgewinnung zeitlich immer weiter vorzuverlegen.

Der Bundeswehr wird vorgeworfen, gegen die UN-Kinderrechtskonvention, die auch Deutschland unterschrieben hat, zu verstoßen. Denn hiernach ist es Minderjährigen, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, verboten, den Dienst an der Waffe anzutreten.

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Bereits 2014 gab die Bundeswehr 29,9 Millionen Euro aus, um an Schulen um die Soldaten von morgen zu werben. "Terre des Hommes" kritisiert, dass die Minderjährigen die gleiche Ausbildung an der Waffe bekämen wie die Erwachsenen. Wenn sie 18 Jahre alt sind, werden sie ins Ausland zu Einsätzen geschickt. Der Jugendschutz werde ausgehebelt.

Die Gefahren eines Arbeitsplatzes bei der Bundeswehr würden in der Werbung um Minderjährige an Schulen und in den sozialen Medien bewusst vermieden. Durch die Aussicht auf eine feste Stelle mit einer guten Bezahlung und einem finanzierten Studium würden die Jugendlichen fehlgeleitet.

An den Schulen werden schon 11-Jährige als Werbezielgruppe angesehen. Über die Werbung an den Schulen entscheidet die jeweilige Schulleitung selbst. Aber Eltern wüssten oft nicht, dass sie sich gegen die Teilnahme ihrer Kinder an solchen Werbeveranstaltungen entscheiden können und ein Ersatzunterricht geschaffen werden muss.

Auf Youtube kursiert derzeit eine Serie mit dem Titel "Die Rekruten". Hierin wirbt die Bundeswehr um junge Arbeitnehmer, die "draußen spielen wollen". Drei Monate lang wurden junge Rekruten mit der Kamera begleitet. 

Der Sender RTL II hat sich die Rechte an der Youtube-Serie der Bundeswehr gesichert. Anderen Sendern erteilte die Bundeswehr eine Absage, da sie hier das grösste Potenzial sahen, um Minderjährige für den Job zu gewinnen. Dirk Feldhaus, Beauftragter für die Arbeitgeber-Kommunikation bei der Bundeswehr:

Wir freuen uns sehr, die Highlights der Youtube Serie bei RTL II einem breiten Publikum zeigen zu können und sind gespannt auf diese einzigartige Kooperation.

Die Organisation "Child Soldiers International" warnt auch Jugendliche in Großbritannien davor, sich als Soldat zu verpflichten:

Armeewerbekampagnen teilen Dir nicht mit, wie es wirklich ist, ein Soldat zu sein.

Ein Beispiel wird an einem 17-jährigen Briten genommen. Nach dem Training bei der Armee, so Wayne Sharrocks, hätte er jeden töten können. Er glaubte das, was ihm die Armee eingeimpft hatte. Mit 18 Jahren wurde Wayne nach Afghanistan geschickt, wo er die Realität des Krieges am eigenen Leib erfahren musste.

In Folge-Videos spricht er von Massenbestrafungen, Missbrauch, Rekruten, die bis an den Rand des Selbstmords getrieben werden, und eine Kultur der "Angst und Stille". Das autoritäre Umfeld und das Abhandensein ziviler Normen führten zu Angstzuständen und Desorientierung. 

Unter dem Hashtag  "#DontEnlistAt16" sollen junge Briten davon abgehalten werden, Teil der Armee zu werden, wenn sie erst 16 Jahre alt sind.