Mafia-Paradies Deutschland: Italienische Behörden sprechen von stabiler Präsenz


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Die italienische Mafiavereinigung 'Ndrangheta wäscht ihre illegalen Gelder vornehmlich in Deutschland. Die Bundesrepublik zählt zu den weltweit größten Schattenfinanzmärkten. Obwohl das seit Jahren bekannt ist, hat die Politik kaum Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Die Mafia hat in Deutschland nach Angaben der obersten italienischen Anti-Mafia-Behörde mittlerweile ein festes Standbein. So verfüge etwa die 'Ndrangheta in "ganzen Gegenden" in Deutschland, den Niederlanden und Belgien eine "stabile Präsenz", heißt es in dem Jahresbericht der Behörde, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Die kalabrische Mafiaorganisation würde ihr "Geschäftsmodell" aus der Heimat dabei im Ausland kopieren. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass die kriminellen Zellen in Nordeuropa auch Wirtschafts- und Unternehmerzweige infiltrieren.

Die Mafia würde dabei zudem Transportwege und logistisch wichtige Punkte wie zum Beispiel die Häfen in Hamburg und Rotterdam für ihre Drogengeschäfte nutzen. Die 'Ndrangheta dominiere den weltweiten Drogenhandel, heißt es weiter. Besonders an Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz sei die kriminelle Vereinigung fest verwurzelt.

Die 'Ndrangheta hat ihren Ursprung in der süditalienischen Region Kalabrien. Ihr jährlicher Geschäftsumsatz wird auf 50 Milliarden Euro veranschlagt. Der Großteil der angehäuften Gelder gelangt nach Deutschland. Experten schätzen, dass rund 80 Prozent des illegal erwirtschafteten Reichtums durch Transaktionen in Deutschland "gewaschen" werden. 

 

Deutschland als Finanzplatz teilweise klandestiner als Steueroasen

Damit dürfte die 'Ndrangheta der mit Abstand größte Geldwäscher in Deutschland sein. Laut einer im vergangenen Jahr vom Bundesfinanzministerium in Auftrag gegebenen Studie beläuft sich das gesamte Geldwäschevolumen in der Bundesrepublik jährlich auf gut 100 Milliarden Euro. Nicht umsonst bezeichnete das Handelsblatt schon vor sechs Jahren Deutschland als ein "Eldorado für Geldwäsche".

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Daran hat sich seitdem kaum etwas geändert. Nach wie vor rangiert die Bundesrepublik unter den Top Ten im Schattenfinanzindex, der jährlich vom Netzwerk Steuergerechtigkeit herausgegeben wird. Laut der renommierten Nichtregierungsorganisation zeige sich Deutschland "äußert nachlässig bei der Durchsetzung der Regeln zur Geldwäschebekämpfung" und biete weiterhin "eine Reihe von beunruhigenden Geheimhaltungsinstrumenten" wie Inhaberaktien, die selbst in klassischen Steueroasen längst verboten oder zumindest streng reguliert wären. Weiter heißt es: 

Wie viele andere OECD-Länder beteiligt sich auch Deutschland nicht ausreichend am Austausch steuerrelevanter Informationen mit einer Großzahl anderer Länder, sei er automatisch oder nicht. Viele in ausländischem Besitz befindliche Vermögenswerte in Deutschland werden über komplizierte Strukturen geheim gehalten, die sich über Schattenfinanzzentren wie die Kaimaninseln und die Schweiz erstrecken. Deutschlands Bereitschaft, den eigenen Finanzsektor in diesen Bereichen zu überwachen, ist völlig unzureichend.

Für Basel Institute on Governance ist Deutschland ein "Hochrisiko-Land" für Geldwäsche

Die steuerfrei verzinsten Anlagen, die ausländische Investoren im deutschen Finanzsystem halten, beliefen sich auf 2,5 bis 3 Billionen  Euro. Deutschland sei schon viel zu lange unter dem Radar der Steueroasen geflogen, dabei sei das Land weltweit einer der größeren Schattenfinanzplätze. Das Netzwerk Steuergerechtigkeit zieht ein vernichtendes Fazit:

Deutschland ist somit ein sicherer Hafen für die gestohlenen Reichtümer von Diktatoren, Steuerfluchtgelder und Mafiavermögen aus aller Welt.

Das Basel Institute on Governance zählt Deutschland innerhalb der EU zu den Spitzenreitern unter den "Hochrisiko-Ländern" für Geldwäsche. Im Geldwäscheindex 2016 belegt die Bundesrepublik nach Luxemburg, Griechenland und der Mafia-Heimat Italien den vierten Platz. (rt deutsch/dpa)