Die fehlende Gemeinschaft in Sachen Erziehung
Noch vor einigen Jahren war es völlig normal, wenn andere Menschen das Fehlverhalten eines Kindes durch deutliche Worte kommentiert haben. Um ein Beispiel zu nennen: es war völlig normal scharfe, erzieherische Worte zu finden, wenn ein Kind in der Straßenbahn auf den Sitzen herumturnte. Heutzutage interessiert es die Mitmenschen jedoch herzlich wenig, wenn sich das Kind eines anderen daneben benimmt. Früher wirkten also andere Menschen ebenfalls ein wenig auf die Erziehung des Kindes ein, heutzutage im Jahr 2018 ist das zur Seltenheit geworden.
Die Eltern räumen dem Kind zu viele Freiheiten ein
Heute ist es normal, dass schlechte, unangemessene Benehmen eines Kindes mit der einfachen Begründung abzutun, dass es sich ja um ein Kind handelt. Das ist zwar richtig, jedoch sind Kinder ebenso Menschen und damit lernfähig Wenn ein Kind etwas falsch gemacht hat, so sollte es auch hinreichend darauf aufmerksam gemacht und signalisiert werden, dass erneutes Fehlverhalten bestraft wird.
An Problemen wachsen
Kinder wachsen an Problemstellungen, die sich ihnen in den Weg stellen. Wichtig ist, dass diese beispielsweise lernen sich auch ein Mal ohne Spielzeug oder Fernsehen zu beschäftigen und nicht direkt anfangen zu quengeln und sich lautstark zu beschweren. Das geduldige Warten ist eine wichtige Tugend, die auch du deinem Kind zeigen solltest.
Die vermeidliche Überforderung der Kinder mit Geschenken ausgleichen?
Viele Eltern strukturieren und organisieren das Leben ihres Kindes genau durch und das ist diesen auch bewusst. Es kann passieren, dass sich die Eltern dann Gedanken machen und dafür sorgen, dass dem Kind jeder Wunsch erfüllt wird. Hier sollte nicht übertrieben werden, denn für die Entwicklung des Kindes ist es enorm wichtig, dass dieses lernt, dass man nicht alles und sofort haben kann. So war es schließlich auch bei dir.
Zu viel Aufmerksamkeit schadet dem Kind
In vielen Familien dreht sich alles, wirklich alles um das Kind und dessen Wohlergehen. Logischerweise ist es richtig und wichtig, sich gut um das Kind zu kümmern. Allerdings sollten Eltern hier nicht übertreiben, denn sonst gewöhnen sich die Kinder schnell daran im Mittelpunkt zu stehen. Das hat des weiteren auch Einfluss auf das Verhalten des Kindes in Kindergarten und Grundschule und stört das Verhältnis mit anderen Kindern.
Unklare Kommunikation
Als Erwachsene sind wir daran gewöhnt, deutliche Worte in Watte zu packen. So fragen wir beispielsweise: "Würdest Du mir bitte beim Abwaschen helfen?" Kleinkinder sind jedoch nicht in der Lage, die lediglich rhetorisch gemeinte Frage als Aufforderung zu verstehen. Formuliere darum deutlich: "Bitte hilf mir beim Abwaschen!"
Widersprüchliche Körpersprache
Eine bekannte amerikanische Studie besagt, dass das Verständnis einer gesprochenen Aussage nur zu 7 Prozent von deren Inhalt abhängt. Zu 55 Prozent achten wir auf die Körpersprache, zu 38 Prozent auf die Stimmlage. Was für Erwachsene gilt, gilt umso mehr für Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dein "Nein" mit ernstem Gesichtsausdruck und kräftiger Stimme unterstützt.
Endlose Vorträge
Du erklärst Deinem Kind, warum es nicht geht, die Wände mit Buntstiften zu bemalen. Doch es stellt sich taub. Vielleicht liegt es daran, dass Du das Kind mit zu vielen Ermahnungen, Aufforderungen und gut gemeinten Ratschlägen konfrontierst. In diesem Fall hilft es, wenn Du ihm mehr Selbstständigkeit lässt. Ermahne es bloß, wenn die Situation dies wirklich erfordert.
Keine Konsequenz
Der Kleine quengelt. Zu verlockend ist die Chips-Tüte im Regal des Supermarkts. Eigentlich hast Du ja vereinbart, dass es zwischendurch nichts zu essen gibt. Du fragst Dich indes, ob Du nachgeben sollst, um endlich einen Augenblick Ruhe zu haben? Auf keinen Fall! Denn so lernt Dein Kind, dass Regeln nicht gelten, wenn es bloß genug quengelt.
Drohung mit überzogenen Strafen
Kinder zu haben macht Spaß. Zuweilen gehen die Kleinen ihren Eltern aber auch gehörig auf die Nerven. In solchen Augenblicken ist ein Satz wie "Wenn Du jetzt nicht sofort Dein Zimmer aufräumst, kriegst Du die nächsten drei Wochen Hausarrest!" schnell gesagt. Die Drohung mit überzogenen und nicht umsetzbaren Strafen wirkt allerdings unglaubwürdig und verfehlt somit ihre Wirkung.
Leere Versprechen
Manchmal versprechen wir etwas aus bloßer Höflichkeit, ohne es ernst zu meinen. Doch aufgepasst: Kleinkinder können leere Versprechungen von ernst gemeinten nicht unterscheiden. Vermeide daher Enttäuschungen und versprich Deinen Kindern nur, was Du halten kannst. Sag nicht einfach: "Wir gehen morgen in den Tierpark", sondern: "Wir gehen morgen in den Tierpark, wenn es nicht regnet." So haben Deine Kinder keine falschen Hoffnungen, falls das Wetter nicht mitspielt.
Das Richtige zum falschen Zeitpunkt
Der Sprössling ist gerade in den Bau eines Lego-Turmes vertieft? Dann macht es wenig Sinn, ihn zum Aufräumen seines Zimmers zu bewegen. Viele Konflikte entstehen, weil Eltern für ihre Anweisungen den falschen Zeitpunkt wählen. Deswegen ist es besser, zu sagen: "Räum Dein Zimmer auf, wenn der Lego-Turm fertig ist." Oft hilft es auch, für bestimmte Tätigkeiten wie Zimmeraufräumen oder Zähneputzen einen festen Termin zu vereinbaren.
Unrealistische Erwartungen
Ein gemütliches Nachtessen mit den Kleinen im Sterne-Restaurant? Das wird wohl nicht so gemütlich … Wenn eine Unternehmung schief geht, liegt es vielfach daran, dass wir unrealistische Erwartungen hatten. Bevor wir etwas mit den Kindern unternehmen, sollten wir uns überlegen, ob das Vorhaben dem Kindesalter entspricht, beziehungsweise wie wir es kindgerecht gestalten können.
Erziehungskonflikte vor den Kindern austragen
Mütter und Väter pflegen unterschiedliche Erziehungsstile. Umso wichtiger ist, dass Du Erziehungskonflikte mit Deinem Partner nicht vor den Kindern austrägst. Ansonsten werden sie versuchen, Euch gegeneinander auszuspielen. Im Falle einer Trennung solltet ihr mit den Kindern vereinbaren: Befinden sie sich beim Vater, gelten Papas Regeln, sind sie bei der Mutter, wird gemacht, was Mama sagt.
Sich selbst überfordern
Die kleine Prinzessin will unbedingt, dass Du ihr aus dem Märchenbuch vorliest. Bloß: Du magst gerade nicht. Das geht in Ordnung. Auch Eltern haben ein Recht, sich mal zu entspannen! Zudem es ist wichtig, dass Kindern lernen, sich selbstständig zu beschäftigen. Ärgern Dich Deine Kinder, musst Du mit Deinen Gefühlen nicht hinter dem Berg halten. Sei einfach Dich selbst!